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Conversation Dinner und Filmpräsentation: Frauen am Werk

Bei einem Conversation Dinner wird am Mittwoch der Kurzfilm „Frauen am Werk“ des preisgekrönten österreichischen Regisseurs Paul Meschuh, produziert von Therese Seemann in Graz vorgestellt. Das Projekt Unternehmen für Mädchen hat diesen Film in Auftrag gegeben, um einen emotionalen Zugang zum Thema weibliche Lehrlinge in technischen Berufen zu ermöglichen.

Woher stammt dieses Format?

„Conversation Dinner“, übersetzt „Tischgespräche“ stammt als Konzept vom britischen Historiker Theodore Zelding, der die ersten „Conversation Dinners“ 2001 in Oxford umsetzte. Im von Zeldin entwickelten Design setzen sich die Teilnehmer/innen mit einem völlig fremden Menschen an einen Tisch, essen zusammen und wählen aus einem von Theodore Zeldin ausgearbeiteten „Fragenmenü“ jene Fragen aus, über die sie sprechen möchten, zum Beispiel: „Was haben Sie über die unterschiedlichen Formen von Liebe im Laufe ihres Lebens gelernt?“, „Wann sind Sie am tolerantesten, wann am intolerantesten?“, oder „Welche Teile Ihres Lebens waren Zeitverschwendung?“

Conversation Dinners in Österreich und weltweit

Ö1 berichtete 2012 von „Conversation Dinners“ in Österreich. Die in Wien durchgeführten Tischgespräche waren die ersten im deutschsprachigen Raum. Sie fanden dort in Kooperation mit dem Wien Museum und dem Meidlinger Gasthaus „Goldmarie“ im Rahmen der Initiative „Wien lebt – Vielfalt Stadt Einfalt“ statt. Eugene Quinn, freiberuflicher Autor und Reiseleiter, hat Theodore Zeldins „Conversation Dinner“ bereits von Oxford nach London gebracht und dort veranstaltet. Gemeinsam mit der Journalistin Monika Kalcsics brachte er das Konzept nach Wien.
„Conversation Dinner“ haben bereits in Singapur und China stattgefunden und in der französischen Stadt Besancon. Ihre Einwohner wurden aufgerufen, daran teilzunehmen, sitzend an einer langen Tafel, die entlang der abgesperrten Hauptstraße aufgebaut wurde. Auch die nordenglischen Westyorkshire Police buchte für ihre Polizeikräfte ein internes „Conversation Dinner“.

Conversation Dinner im Projektkontext

Das aktuelle Conversation Dinner in Graz übernimmt die wesentlichsten Elemente des ursprünglichen Designs: Eingeladen wurden Unternehmen aus Kärnten und der Steiermark, die sich im Rahmen des Projektes Unternehmen für Mädchen für eine Erhöhung des Anteils von weiblichen Lehrlingen in diesen Branchen engagieren. Erwartet werden Geschäftsführungen, PersonalentwicklerInnen, Ausbildner und Lehrlinge. Einige werden sich zwar kennen, die meisten werden ihre GesprächspartnerInnen allerdings am Mittwoch zum ersten Mal sehen.
Nach der Präsentation des Kurzfilms werden im Zuge des Conversation Dinners Fragen zum Thema „weibliche Lehrlinge in technischen Berufen“ diskutiert werden. Die Frage, ob technische Ausbildungen körperlich tatsächlich zu anstrengend für Mädchen sind wird ebenso am Menuplan stehen, wie die Frage nach den realistischen Karrieremöglichkeiten von Mädchen in technischen Unternehmen.
Am Conversation Dinner nehmen folgende Unternehmen teil: Andritz, SSI Schäfer, M&R Automation, Porsche Graz Liebenau, EVA GmbH, Kelag Kärntner-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft und Silicon Alps.