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Präsentation des Kurzfilms „Frauen am Werk“

Eröffnet von Josef Hochwald vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und im Beisein von Alexander Hofmann von der Wirtschaftskammer Österreich wurde im Rahmen eines Conversation Dinners im Hotel Weitzer der Kurzfilm „Frauen am Werk“ vorgestellt. Der Film wurde im Rahmen des Projektes „Unternehmen für Mädchen“ produziert und zeigt, wie weibliche Lehrlinge in technischen Unternehmen die Unternehmenskultur wahrnehmen. Der Regisseur Paul Meschuh und die Produzentin Therese Seemann von Art-Media berichteten im Gespräch mit dem Unternehmensberater Otto Rath über die Arbeit am Film und über ihre Eindrücke bezogen auf das Thema „mädchenfreundliche Unternehmenskultur“. Paul Meschuh: „Wir haben ja im Vorfeld gecastet und schon da wurden diese extrem starken Überschneidungen in den Erfahrungen deutlich. Die Geschichten gleichen sich so sehr, dass es einfach keine Einzelfälle sein können. Etwa, dass sie sich behaupten mussten, dass man ihnen nicht zutraut, etwas zu heben, dass alle der Meinung sind, Frauen wären genauer. Der Film hat trotzdem eine ausgesprochen positive Botschaft: Was bei diesem Film für mich herauskommt, ist eigentlich eine ganz enorme Stärke dieser jungen Frauen.“

Leistung, Stolz und Motivation

Die jungen Frauen im Film sind das Sprachrohr für jene Themen, die sich in den vorbereitenden Treffen und in den Recherchearbeiten des Projektes „Unternehmen für Mädchen“, die von Heide Cortolezis und Eva Janusch von NOWA mittels Fokusinterviews durchgeführt wurden, immer wieder gezeigt haben: Mädchen haben das Gefühl, mehr leisten zu müssen, um als gleich gut wie junge Männer eingeschätzt zu werden und dass sie sich selbst mehr Genauigkeit zutrauen und den Burschen mehr Körperkraft. Sie artikulieren auch, dass sie Anerkennung brauchen, um motiviert zu bleiben: „Wenn du etwas geleistet hast, und es sagt dein Vorgesetzter, das hast du jetzt echt gut gemacht, ich bin stolz auf dich, diese Kleinigkeiten bauen einen auf, die motivieren.“ sagt eine der drei jungen Frauen im Film.]

Junge Frauen brauchen etwas anderes

Den Unternehmen wird zunehmend bewusst, dass die Unternehmenskultur auf vielfältige Art und Weise wahrgenommen wird und dass jungen Frauen andere Aspekte wichtig sein können als jungen Männern. Josef Hochwald vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft betont diesen kulturellen Aspekt und auch die Betonung emotionaler Aspekte in der Ansprache von zukünftigen weiblichen Lehrlingen: „Um weibliche Lehrlinge für technische Berufe zu gewinnen ist es sinnvoll, auch an der Unternehmenskultur anzusetzen. Die emotionale Seite wird in den Unternehmen vielleicht noch zu wenig beachtet – und das bringt der Film sehr gut zum Ausdruck.“
Die Erfahrungen in Bezug auf eine mädchenfreundliche Unternehmenskultur wurden im Rahmen des Conversation Dinners zwischen steirischen und kärntnerischen Unternehmen ausgetauscht. Die Projektleiterin von „Unternehmen für Mädchen“, Elke Beneke von EB propjektmanagement aus Villach schlägt ebenfalls in diese Kerbe: „Studien zeigen, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, Lehrlinge mit hohem Potenzial zu akquirieren. Um für Mädchen attraktiv zu sein und weibliche Lehrlinge zukünftig als Fachkräfte an das Unternehmen binden zu können, sind Investitionen in eine mädchenfreundliche Unternehmenkultur sinnvoll. Unsere Partnerunternehmen in Kärnten wissen, dass Mädchen nicht unbedingt das Gleiche an Unternehmen attraktiv finden wie junge Männer und setzen entsprechende Veränderungsprozesse in Gang.“
Das vom Sozialministerium und Wirtschaftsministerium geförderte Projekt, in dem unter anderem die Unternehmen Andritz AG, EVA GmbH, Holding Graz, Kelag, M&R Automation, Porsche Graz-Liebenau, SSI Schäfer teilnehmen läuft noch bis Jänner 2018.