Stoff und Kreis – Nachhaltigkeit in Annas Garage Teil 2
Auf den technischen Bereich übertragen entspricht dies dem Design Prinzip Cradle-to-Cradle: „Cradle-to-Cradle-Produkte“ sind solche, die entweder als biologische Nährstoffe in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in technischen Kreisläufen gehalten werden können. Biologische Materialien, wie Nahrung, Naturfasern, Holz können nach Nutzung relativ einfach wieder in natürliche Kreisläufe rückgeführt werden. Technische Materialien, wie Plastik, Metalle, synthetische Materialien müssen in eigenen technischen Prozessen aufwändiger „recycled“ werden.
Eine weitere Variante, Abfallprodukte im Kreislauf zu halten sind beispielsweise ein „second life“ der Produkte zu ermöglichen, eine Weiterverwendung nach einem Umbau, oder aber einem Abfallprodukt eine neue Funktion zu geben.
Umsetzung in Annas Garage: Zerfall und Abbau – Kreis schließen
In der Umsetzung von Annas Garage ergeben sich viele Notwendigkeiten, sich mit Abfallprodukten auseinanderzusetzen. Am offensichtlichsten ist diese Herausforderung in den Challenges und Camps, in denen Prototypen hergestellt werden. Schon in der Auswahl der verwendeten Matrerialien im Prototyping ist es nachhaltig, auf die Nutzung entweder biologischer Materialien oder bereits gebrauchter Materialien zu achten.
In diesem Zusammenhang gibt es in der Steiermark interessante Initiativen, wie etwa Zweckzwei. Zweckzwei hat es sich zum „Ziel gesetzt, Rest-, Wert- und Altstoffe aus verschiedensten Produktionsbetrieben noch vor dem Recycling zu retten und einem neuen Zweck zuzuführen statt sie zu entsorgen. … Aus diesen „Schätzen“ werden in einem ganzheitlichen Designprozess hochwertige Produkte in Kleinserie gefertigt – mit minimalem CO2 -Footprint, regionaler Wertschöpfung und in sozialen Fertigungsbetrieben. Durch das Prinzip ZweckZwei können im Vergleich zur Entsorgung der Rest- und Altstoffe bis zu 90% CO2e eingespart werden.“
Eine weitere Möglichkeit, Kreislaufwirtschaftdenken in die Challenges und Camps zu integrieren ist, die Nachnutzung des Prototypen oder der einzelnen Komponenten als Bedingung in die Fragestellung aufzunehmen.
